Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP hat eine neuartige Folie vorgestellt, die sich durch Wärmezufuhr zu Polyurethan-Schaum (PU-Schaum) umformt. Diese Technologie ermöglicht ein isocyanatfreies Schäumen, wodurch gesundheitliche Risiken reduziert und die Arbeitssicherheit verbessert werden.
"Unsere Folie ermöglicht es, isocyanatfrei zu schäumen. Sie minimiert gesundheitliche Risiken am Arbeitsplatz und verbessert die Arbeitssicherheit, insbesondere bei Anwendungen vor Ort, wie beispielsweise in der Bauindustrie", erklärt Dr. Thorsten Pretsch, Leiter des Forschungsbereichs Synthese- und Polymertechnik am Fraunhofer IAP.
Platzsparende Lagerung und flexible Einsatzmöglichkeiten
Ein Vorteil der neu entwickelten Folie liegt in ihrer platzsparenden Lagerung und Transportfähigkeit. Erst bei einer Temperatur von 60 Grad Celsius expandiert das Material auf das 16-fache seines ursprünglichen Volumens und bildet einen elastischen PU-Schaum. Diese Eigenschaften bieten Potenzial für den Einsatz in der Verpackungsbranche, in der Möbelherstellung sowie in der Dämm- und Fixiertechnik.
Formgedächtnispolymer mit vielseitigen Anwendungen
Die Folie basiert auf einem Formgedächtnispolymer, das nach Verformung durch Wärme wieder in seine ursprüngliche Form zurückkehrt. Neben Anwendungen in der Bau- und Automobilindustrie eignet sich das Material auch zur Fixierung von Bauteilen durch Ausschäumen von Hohlräumen. Darüber hinaus können technische Eigenschaften wie Dichte, Elastizität und Wärmeleitfähigkeit individuell angepasst werden.
Zukunftspotenzial der Technologie
Mit der Entwicklung dieser thermischen Schaumtechnologie erschließt das Fraunhofer IAP neue Möglichkeiten für nachhaltige und effiziente Kunststoffanwendungen. Das Material kann in unterschiedlichen Branchen eingesetzt und an spezifische Anforderungen angepasst werden.