Die jüngste Studie des Beratungsunternehmens Conversio, durchgeführt im Auftrag der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, zeigt eine deutliche Steigerung des Rezyklateinsatzes in Kunststoffverpackungen. Seit 2021 ist der Einsatz von Post-Consumer-Rezyklat (PCR) und Post-Industrial-Rezyklat (PIR) um 24 Prozent auf insgesamt 580 Kilotonnen (kt) gewachsen (2021: 467 kt). Besonders hervorzuheben ist der Anstieg der PCR-Menge von 369 kt im Jahr 2021 auf 470 kt im Jahr 2023, was den Grossteil der Zunahme ausmacht.
Ambitionierte Ziele bleiben herausfordernd
Trotz dieser Fortschritte wird das von der IK gesetzte Ziel, bis 2025 eine Million Tonnen Rezyklate oder biobasierte Kunststoffe einzusetzen, nicht erreicht. Dr. Isabell Schmidt, Geschäftsführerin der IK, sieht dennoch Potenzial: „Unsere Branche zeigt Transparenz und Engagement, aber um die Ziele zu erreichen, braucht es eine stärkere Zusammenarbeit von Politik, Industrie, Kunden und Behörden.“ Verbesserungen in der Sammlung und Sortierung, Design for Recycling sowie schnellere Zulassungen für Rezyklate im Lebensmittelkontakt sind laut Schmidt entscheidend, um die Kreislaufwirtschaft weiter voranzubringen.
Rezyklatanteil und biobasierte Kunststoffe wachsen
Der Anteil von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen stieg im Vergleich zu 2021 von 11 Prozent auf 15 Prozent. Parallel dazu überschritten biobasierte Kunststoffe erstmals die Marke von 2 Prozent und machen nun 2,2 Prozent der verarbeiteten Kunststoffmenge aus. Allerdings sank die insgesamt verarbeitete Kunststoffmenge im gleichen Zeitraum um 12 Prozent auf 3.840 kt.
Herausforderungen durch die PPWR-Zielvorgaben
Die bevorstehenden Vorgaben der EU-Verordnung für Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) bis 2030 stellen die Branche vor grosse Herausforderungen. PET-Getränkeflaschen erfüllen mit durchschnittlich 49 Prozent PCR-Anteil bereits die Zielvorgaben, während andere Verpackungen noch hinter den Anforderungen zurückbleiben. Besonders bei kontaktempfindlichen Verpackungen (ausser PET) bleibt der PCR-Anteil mit weniger als 1 Prozent weit hinter dem Ziel von 10 Prozent. Hier sieht Schmidt Handlungsbedarf bei Gesetzgebern und Zulassungsbehörden: „Die Potenziale sind vorhanden, müssen aber effizient und klimaschonend erschlossen werden.“
Bedeutung der Kunststoffverpackungsbranche
Die IK vertritt als Branchenverband die Interessen der deutschen und europäischen Hersteller von Kunststoffverpackungen. Mit über 90.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 16 Milliarden Euro hat die Branche einen Anteil von 45 Prozent am deutschen Verpackungsmarkt. Durch ihre Arbeit trägt die IK massgeblich zur Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie bei und engagiert sich als grösster Trägerverband des Gesamtverbands Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV).