Im Gesundheitswesen werden üblicherweise sogenannte Vinyl-Homogenbeläge verwendet. Dabei handelt es sich um ein- oder mehrschichtige Beläge in Form von Bahnen oder Platten mit einheitlichem Aufbau in Bezug auf das Material und die Dessinierung. Man findet die Beläge in Eingangsbereichen, Büro- oder Klassenzimmern, aber auch in Operationssälen und Krankenzimmern mit angeschlossenen Nasszellen.
Leicht zu reinigen
Die Pflegeleichtigkeit der Beläge ist dabei für die Nutzer von besonderer Bedeutung. Die Oberfläche von homogenen Vinylbelägen wird durch mechanisch-thermische Einwirkung während der Herstellung praktisch porenfrei gemacht. Solche Bodenbeläge sind einfach zu reinigen, sogar die Anwendung abrasiver Entfleckungsmethoden ist möglich. Da bereits durch einfache Nassreinigung beste Hygieneeigenschaften realisiert werden, verursachen diese Beläge relativ geringe Kosten und Umweltbelastungen, was sich somit ökonomisch, aber vor allem auch ökologisch bemerkbar macht. Diesen positiven Effekt bei Beurteilung der Nachhaltigkeit von PVC-Bodenbelägen bestätigen Studien. Zudem weisen Vinylbodenbeläge Vorteile bei Kosten und Materialaufwand von rund 20 Prozent gegenüber handelsüblichen elastischen Alternativbelägen auf.
Dank verschweissten Fugen erreicht man eine praktisch geschlossene Oberfläche, wodurch diese Beläge hervorragend zur Nutzung in Nassbereichen geeignet sind. Die Flexibilität der Beläge erlaubt das Ausbilden von Hohlkehlsockeln, die einen optimalen geschlossenen Übergang zur Wand bilden und die auch den späteren Einsatz von Reinigungsmaschinen ohne mechanische Beschädigung überstehen. Vinylbodenbeläge zeigen praktisch keine Feuchtigkeitsaufnahme, sie zeichnen sich durch eine hohe Massstabilität aus.
Sinnvoll verwertbar
In der Schweiz gelangt heute der Grossteil von Altbelägen in Kehrichtverbrennungsanlagen (KVA), wo er thermisch wiederverwertet wird, das heisst, aus der Verbrennung Energie gewonnen wird. Den ökologisch und ökonomisch sinnvollsten Verwertungsweg für Altbeläge bietet die Arbeitsgemeinschaft für das Recycling von PVC-Bodenbelägen (ARP Schweiz) an. Sie hat ein Logistiksystem aufgebaut, über das die geeigneten Produkte gesammelt und dem Recycling zugeführt werden. Die zu feinen Pulvern aufgearbeiteten Materialien werden wieder zur Herstellung hochwertiger Bodenbeläge eingesetzt. Das System wird durch Solidaritätsbeiträge der Mitglieder finanziert und ermöglicht dem Altmaterial anliefernden Unternehmer oder Bodenleger signifikante Einsparungen für Transport, Arbeitszeit und Entsorgungsgebühren. Das Recycling der alten PVC-Beläge reduziert den Verbrauch begrenzt verfügbarer Rohstoffe, verringert die Umweltbelastungen durch Emissionen und erspart dem Nutzer unnötige Kosten.
Nachhaltiger Werkstoff
Als einziger der im Baubereich verwendeten Massenkunststoffe basiert PVC nur zu 43 Prozent auf der Rohstoffquelle Erdöl und zu 57 Prozent auf Chlor, das aus dem praktisch unbegrenzt verfügbaren Steinsalz gewonnen wird. Die Herstellung von PVC erfolgt in sehr energiegünstigen Prozessen.
Dass selbst unter Ausklammerung der für PVC-Beläge so vorteilhaften Eigenschaften wie Pflegeleichtigkeit, Lebensdauer und günstige Anschaffungskosten immer noch ein ausgezeichnetes Endergebnis resultiert, wird durch das Eco-devis BKP 663 (Beläge in Linoleum, Kunststoffen, Textilien und dergleichen) bewiesen. Der Trägerverband Eco-devis, angesiedelt beim Hochbauamt des Kantons Bern, ist eine von öffentlichen und privaten Institutionen getragene unabhängige Vereinigung zur Unterstützung des ökologischen Bauens im Sinne der Nachhaltigkeit. Von Eco-devis werden spezifische PVC-Bodenbeläge als «Gut geeignet für MINERGIE-Eco, 2. Priorität nach Eco-BKP» klassiert und damit ökologisch besser eingestuft als andere elastische Alternativprodukte.
Kurt Röschli ist Geschäftsführer Technik von Swiss Plastics und PVC Schweiz. Nach dem Maschinenbau- und Wirtschaftsstudium in Zürich hatte er verschiedene Kaderfunktionen in der Kunststoffindustrie inne. Seit 19 Jahren gehört er dem Verband an.
IFAS
Fachmesse für den Gesundheitsmarkt
Datum: 22.-24. Oktober 2024
Ort: Zürich (CH)