Auf der K 2025 (Stand 13A13) präsentiert Arburg das Gemeinschaftsprojekt «Next Gen Medical Solution» – ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Integration von Maschinentechnik, Werkzeugbau, Automation und Temperierung in einer voll digitalisierten Fertigungszelle.
Gemeinsam mit Sanofi, Hack Formenbau und HB-Therm entwickelte Arburg eine Anlage, die Energieeffizienz, Produktivität und Prozesssicherheit vereint.
Die Fertigungszelle zeigt am Beispiel der Herstellung von Kappen für Injektor-Pens, wie sich durchgängige Digitalisierung, Datenintegration und smarte Assistenzsysteme direkt in Kostenvorteile und Qualität umsetzen lassen.
Elektrischer Allrounder im Reinraum-Einsatz
Kern der Anlage ist ein elektrischer Allrounder 570 A mit 2.000 kN Schliesskraft in Reinraumausführung. Ein 8-fach-Werkzeug fertigt in unter zehn Sekunden Kappen aus medizinischem Polypropylen. Die Entnahme erfolgt über einen platzsparend hängend montierten Sechs-Achs-Roboter, der die Teile nach Kavitäten separiert ablegt.
Als Generalunternehmer verantwortete Arburg die komplette Turnkey-Lösung inklusive Hard- und Softwareintegration. Die modulare Konzeption ermöglicht eine schnelle Umsetzung von der Projektierung bis zur Serienreife.
Gestica-Steuerung als Datendrehscheibe
Die Fertigungszelle nutzt die Gestica-Steuerung als zentrale Kommunikationsplattform. Hier laufen sämtliche Daten von Maschine, Werkzeug, Temperierung und Robotik zusammen. Die Steuerung visualisiert Prozesszustände, warnt bei Auffälligkeiten und ermöglicht vorausschauende Wartung.
Assistenzfunktionen wie «AXW Control Fill Assist», «Energy Assist», «Pressure Pilot» und «Flow Pilot» sorgen für reproduzierbare Prozesse, gleichmässige Formfüllung, stabile Temperaturen und einen energieoptimierten Betrieb.
Das Ergebnis: Eine um rund 25 Prozent kleinere Stellfläche und ein um etwa 50 Prozent reduzierter Energiebedarf gegenüber Standard-Fertigungszellen – bei gleichzeitig hoher Gesamtanlageneffektivität (OEE).
Qualität durch intelligente Prozessüberwachung
Die Steuerung überwacht sämtliche Parameter in Echtzeit. Mit «AXW Control Moldlife Assist» wurde erstmals das Moldlife-Sense-System von Hack vollständig in die Gestica-Steuerung integriert. Es überwacht das Werkzeug, dokumentiert Verschleisszustände und unterstützt präventive Wartungsplanung.
Das intelligente Zusammenspiel aller Komponenten ermöglicht eine wissenschaftlich fundierte Prozessentwicklung, eine sichere Validierung und schnelle Gutteil-Produktion – zentrale Voraussetzungen für eine wirtschaftliche Serienfertigung in der Medizintechnik und darüber hinaus.
Gemeinsam zum Benchmark im Spritzguss
Arburg, Hack Formenbau, HB-Therm und Sanofi demonstrieren mit dem Projekt «Next Gen Medical Solution», welche Potenziale in einer konsequenten Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette liegen.
Durch die frühzeitige Abstimmung von Werkzeug, Maschine, Peripherie und Prozessführung entsteht eine Fertigungslösung, die Kosteneffizienz, Nachhaltigkeit und Prozessintelligenz in sich vereint – ein klares Signal für die Zukunft des Spritzgusses.