Eines der größten unmittelbaren Probleme, die das Coronavirus verursacht, ist die große Anzahl von Menschen, die eine intensive Pflege und Sauerstoffversorgung benötigen, um die Infektion lange genug zu überleben, damit ihre Antikörper sie bekämpfen können. Eine Schlüsselrolle nehmen in den Spitälern dabei Beatmungsmaschinen ein.
Wie das Portal «3D Printing Media Network» berichtete, erhielt Massimo Temporelli, Gründer von The FabLab in Mailand und ein aktiver Förderer von 3D-Druck in Italien, am frühen Freitag, dem 13. März einen Anruf von der Herausgeberin der Giornale di Brescia. Sie erklärte, dass das Spital in Brescia (in der Nähe einer der am stärksten betroffenen Regionen für Coronavirus-Infektionen) dringend Ventile für ein Intensivgerät benötigte und dass der Lieferant diese nicht in kurzer Zeit bereitstellen könne. Das Auslaufen der Ventile wäre dramatisch gewesen und einige Menschen hätten möglicherweise ihr Leben verloren. Also fragte sie, ob es möglich sei, sie in 3D zu drucken.
Nach mehreren Telefonaten mit Unternehmen in Mailand und Brescia fanden sie Isinnova, ein auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten (u.a. 3D-Druck) spezialisierte Firma aus der Region. Der Gründer und CEO Cristian Fracassi brachte sofort einen 3D-Drucker ins Spital, modellierte innerhalb von wenigen Stunden das fehlende Ventil und begann mit der Produktion. Man hatte zunächst das Unternehmen des Originalventils kontaktiert, das aktuell nicht in der Lage war zu liefern, und die Firma gebeten eine 3D-Datei zu senden. Allerdings weigerte sich das Unternehmen mit Berufung auf Patentrechte. Daraufhin modellierte Isinnova das Ventil neu und testete verschiedene Materialen.
Am Abend des nächsten Tages, des 14. März, funktionierte das System. Kurze Zeit später konnten zehn Patienten beim Atmen von Maschinen untersützt werden, die jeweils ein 3D-gedrucktes Ventil verwendet.
Da sich das Virus unweigerlich weltweit weiter ausbreitet und die Lieferketten unterbricht, können 3D-Drucker helfen Engpässe zu beheben.