Ghost Network heisst die gemeinsame Aktion, die sich dem Kampf gegen sogenannte ALDFG widmet. Die Abkürzung steht für „abandoned, lost, discarded fishing gear“ - also zurück gelassenes, verlorenes oder verworfenes Fischereiequipment. Dabei kann es sich um Netze oder Leinen handeln, die meist aus Kunststoff bestehen.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine innovative B2B-Lösung, die darauf abzielt, mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, um geborgene Fischereiausrüstung im Einklang mit diesen fünf Kerngeboten wiederzuverwenden oder zu recyceln:
1. 100 Prozent Wiederverwendung
2. Kein Ausschluss von Materialien
3. Rückverfolgbar durch Blockchain
4. Ein Teil geht an Sea Shepherd
5. Obligatorisches nachhaltiges PLM (Product Lifecycle Management)
Ghost Network wurde inspiriert, nachdem aktivistische Taucher von Sea Shepherd drei anstrengende Tage unter Wasser gearbeitet hatten, um einen jungen Pottwal namens „Fury“ zu befreien, der im Juli 2020 vor der sizilianischen Küste Italiens völlig in einem illegalen Fischernetz verwickelt war.
Pilotprojekt in Kroatien
Mehrere europäische Niederlassungen von Sea Shepherd haben bereits damit begonnen, ALDFG aus dem Meer oder Strand zu entfernen oder – noch besser – die nicht mehr benötigten Netze und Leinen direkt von den Fischern einzusammeln, bevor sie überhaupt in die Umwelt gelangen. Mit dem Ghost Network sollen diese lokalen Initiativen nun zu einer umfassenden Kampagne gebündelt werden.
In der Pilotphase wird sich das Projekt auf Kroatien konzentrieren. Der örtliche Sea Shepherd-Ortsverband hat über 20 Tonnen ausrangierter Fischereiausrüstung eingesammelt und wird mit der örtlichen Regierung zusammenarbeiten, um noch mehr aufzunehmen.
Die Rolle von #tide ist die eines Recycling- und Wertschöpfungspartners. So wird die ausrangierte Fischereiausrüstung, die auf der Insel Općina Kali in der Nähe von Zadar, Kroatien, gesammelt wurde, abgeholt und zu Kunststoffgranulat recycelt, einem hochwertigen Rohstoff, der dann an Hersteller verkauft werden kann. Dies wird nicht nur verhindern, dass diese alten Netze ins Meer – und auf Mülldeponien – gelangen, sondern da ein Teil des Erlöses an Sea Shepherd geht, wird es auch dazu beitragen, dass ihre Flotte an vorderster Front des Meeresschutzes bleibt.
„Sea Shepherd kämpft seit Jahrzehnten für die Rettung der Ozeane. Die Partnerschaft mit ihnen passt hervorragend zu uns als wirkungsorientiertem Unternehmen. Wir teilen gerne unser technologisches Know-how und ermöglichen den Zugang zu unserem breiten und schnell wachsenden Kundenstamm“, sagt #tide-Gründer Thomas Schori.
„Mit dem Ghost Network versucht Sea Shepherd nicht, das Rad neu zu erfinden – sondern beschleunigt stattdessen bestehende Recyclingprogramme, wobei ein Teil der Einnahmen an unsere Organisation zurückfliesst. Tide stellt dringend benötigte Ressourcen und Fachwissen in diesem Bereich bereit. Vielen Dank, dass Sie uns auf der Reise begleitet haben. Wir freuen uns auf positive Pilotergebnisse aus Kroatien, damit wir einen Entwurf für zukünftige Regionen erstellen können!“, sagt Jeroen Botter, Sea Shepherd Global Partnerships Director.