Die bereits bestehende Fläche von knapp 123.600 m2 auf Werkdächern und Solar-Carports soll bis Mitte 2023 um fast die Hälfte, nämlich mehr als 55.600 m2 erweitert werden. Die so entstandene Gesamtfläche von fast 180.000 m2 entspricht rund 25 Fussballfeldern. „Mit der Erweiterung unserer Photovoltaik möchten wir einen aktiven Beitrag zum Ausbau von regenerativen Energien in unserer Region leisten“, betont Cyrille Beau. „Schon heute beziehen wir für unsere Reifenproduktion zu 100 Prozent grünen Strom. In Zukunft wird ein Grossteil davon auf unseren eigenen Flächen erzeugt.“
Klimafreundliche Energie für die Reifenproduktion
Für die Erweiterung bereitet die Firma Solar-Energiedach zusätzliche Dachflächen vor (über 33.500 m2), baut weitere Solar-Carports auf dem Mitarbeiterparkplatz (über 4.900 m2) und nutzt eine Freifläche zwischen dem Reifenlager und der Otto-Meffert-Strasse für einen Solarpark (knapp 17.200 m2). Die neuen Solarmodule erhöhen die Leistung um fünf auf insgesamt zwölf MWp. Sie können jährlich über 5.300 MWh Sonnenstrom erzeugen, der umgerechnet den durchschnittlichen Energie-Jahresbedarf von rund 1.300 Vierpersonenhaushalten abdecken würde – zusätzlich zu den schon heute mehr als 1.500 Haushalten. Die bestehende Photovoltaik reduziert den jährlichen Kohlendioxid-Ausstoss bereits um bis zu 2.700t. Mit den neuen Modulen erhöht sich die Einsparung auf eine Summe von mehr als 5.000t Treibhausgas pro Jahr.
Die Betreiber der bisherigen Photovoltaik-Flächen bei Michelin speisen den Strom in das Netz ein. Die Anlagen wurden in mehreren Etappen von 2005 bis 2016 installiert. Für die klimafreundliche Energie auf den neuen Flächen wird Michelin selbst Hauptabnehmer sein.
Reifenfertigung soll bis 2050 klimaneutral sein
Seit 2005 messen alle Produktionswerke der Michelin Gruppe ihren ökologischen Fussabdruck. In Bad Kreuznach haben zahlreiche Energie- und Umweltprojekte zu einer Reduktion dieser Kennzahl um 62% Prozent geführt. Zum Beispiel hat das Werk seinen jährlichen Kohlendioxid-Ausstoss seit 2005 um mehr als 33.000t verringert. Dies gelang mit zahlreichen Energie-Projekten, wie der Inbetriebnahme einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage, einer sogenannten Konditherm-Anlage für die Energie-Rückgewinnung aus Prozessdampf, der Belegung eines grossen Teils von Dachflächen und Carports mit Photovoltaik und der Installation einer hoch energieeffizienten Elektrovulkanisation. Auch Wasserverbrauch, Abfallmengen und Emissionen von flüchtigen Kohlenwasserstoffen (sogenannte VOC-Emissionen) konnte der Standort an der Nahe deutlich verringern. Das Werk legt in den kommenden Jahren weitere Projekte auf, um seinen ökologischen Fussabdruck auch in Zukunft signifikant zu reduzieren. Die Michelin Gruppe strebt bis 2050 eine klimaneutrale Reifenproduktion an.