Die mit Stärken von 7,4 bis 7,8 sowie 6,6 bis 6,7 nach der Momenten-Magnituden-Skala gemessenen Beben dürften auch die Petrochemie in der Region getroffen haben, unter anderem die PET-Anlagen von Köksan in Gaziantep. Allerdings werden die Folgen für die Materialverfügbarkeit in Europa wohl überschaubar bleiben – sowohl nach Anzahl der dort angesiedelten Produktionsstätten als auch nach betroffener Kapazität. Wegen der niedrigen PET-Preise in Europa wird derzeit ohnehin kaum PET aus der Türkei importiert.
Das erste Beben ereignete sich in der Region Kahramanmaras, das stärkste Nachbeben dann bei Gaziantep. Leichte Auswirkungen waren offenbar noch bis Adana und Mersin spürbar. Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD stoppte unter anderem den Rohöl-Transport der Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline, die Öl aus Aserbaidschan und Kasachstan nach Ceyhan an der türkischen Mittelmeerküste transportiert. Die Stromversorgung ist nach jüngsten Berichten in 27 Distrikten ausgefallen oder eingeschränkt.