In den Kategorien Business, Engineering und Nachhaltigkeit wurden die Sieger von einer Jury aus Vertretern von Industrie, Wissenschaft und Medien gewählt. Beim Publikumsliebling entschied der Applaus der Besuchenden auf der Messewebsite. Die Gewinner 2023:
Award im Bereich "Business": #tide
Die Kreislaufwirtschaft funktioniert nur, wenn Materialströme und Produkte rückverfolgbar sind. #tide ocean will neue Massstäbe dank Blockchain-Technologie setzen, von der auch Kunden profitieren können.
Transparenz war vom ersten Tag Teil des Geschäftsmodells von Tide Ocean. Die Herkunft des Materials soll vollständig offengelegt und die Reise über die Lieferkette transparent nachvollziehbar sein.
Gemeinsam mit dem norwegischen Technologieunternehmen Empower werden die Materialströme auf jedem Schritt der Reise verfolgt: von dem Moment, in dem ein Stück ozeangebundener Kunststoffabfall von einem der Waste Collectors eingesammelt wird, bis zu dem Moment, in dem das upgecycelte Kunststoffgranulat den Kunden erreicht. All diese Daten, einschliesslich Fotos, Kalenderdaten, Mengen und Informationen zu den einzelnen Verarbeitungsschritten, werden in einer öffentlichen Blockchain gespeichert. Damit ist maximale Transparenz und Sicherheit gewährleistet.
Die lückenlose Rückverfolgung des #tide ocean Materials vom Kunststoffabfall bis zum upgecycelten Granulat ermöglicht es, einen Materialpass zu erstellen, der die Reise dokumentiert. Das erhöht den Wert und die Glaubwürdigkeit für alle beteiligten Akteure, insbesondere für die Marken und Hersteller, die das Material verwenden. Eine echte chargenbasierte Rückverfolgbarkeit in der Lieferkette schafft einen Mehrwert für alle Beteiligten und ist ein Eckpfeiler der Kreislaufwirtschaft.
Award im Bereich "Engineering": Cutiss - Personalisierte künstliche Haut für Verbrennungsopfer
Das Life Science-Start-up Cutiss will die Behandlung von Verbrennungsopfern revolutionieren: Mit personalisierter künstlicher Haut aus dem Labor soll die Narbenbildung verhindert oder deutlich reduziert werden. Die Zühlke AG unterstützt Cutiss auf dem Weg zur Marktreife mit der Umsetzung eines automatisierten Prozesses.
Bisher wird dieses Produkt in einem zeitaufwändigen, personalintensiven und manuellen Prozess hergestellt. In einem agilen Vorgehen und in interdisziplinären Team führt Zühlke diverse Analysen durch und erarbeitet gemeinsam mit Cutiss einen neuen, auf das wesentliche reduzierten und automatisierten Prozess. Dabei bringt Zühlke sowohl technologische als auch ökonomische Expertise mit ein.
Die Lösung für die Übersetzung des manuellen in einen automatisierten Prozess findet sich in der Idee eines Closed Systems. Der sterile Raum wird auf ein Minimum reduziert; auf ein Kunststoff-Disposable. Die Zellen verlassen dieses geschlossene System auf dem Weg vom Spital zu Cutiss und wieder zurück zu den Patienten nie. So können die Kosten massiv reduziert und die Qualität und Sicherheit erhöht werden.
Award im Bereich "Nachhaltigkeit": Das Freitag CIRC-CASE System
Handyhüllen dienen meist als Einwegprodukte aus Neukunststoffen, die beim Wechsel des Handys ihren Zweck verlieren und somit im Abfall landen. Wie also kann man sein Handy schützen, ohne damit immer mehr Kunststoffabfall zu generieren, und gleichzeitig existierenden Kunststoffabfall zu verwerten? Diese Frage beschäftigte die Upcycling-Pioniere bei Freitag schon eine ganze Weile. Nun haben die Taschenmacher mit der Entwicklung des F385 CIRC-CASE in Zusammenarbeit mit der Integrationswerkstätte Argo in Davos, Pfister Werkzeugbau AG und dem IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung eine befriedigende Antwort: Mit einem zweiteiligen System aus einer rezyklierten und wieder rezyklierbaren Schutzhülle sowie einem individuellen Kartenetui aus rezyklierter LKW-Plane, das auch in die Beschützer fürs nächste oder übernächste iPhone passen wird. Beim F385 CIRC-CASE handelt es sich um eine Handyhülle aus 100% rezyklierten Skischuhen, welche bei der Argo Werkstätte in Davos gesammelt werden. Das aus diesen Skischuhen gewonnene thermoplastische Polyurethan (rTPU) wird durch mehrere Verarbeitungsschritte so aufbereitet, dass die Handyhüllen am Ende in der geforderten und reproduzierbaren Qualität produziert werden können.
Award für den Publikumsliebling: UpBoards - Recyclingplaten aus Mischkunststoffabfall
Plastikabfälle sind Wertstoffe, welche nicht verschwendet werden dürfen. Aus diesem Grund haben wir als technologieorientierter Lösungsanbieter ein kreislauffähiges Produkt entwickelt, welches CO2-Emissionen senkt, den Rohölverbrauch verringert und den Neukunststoffverbrauch mindern kann. Die Recyclingplatten werden durch ein patentiertes Herstellungsverfahren lokal in Gretzenbach (SO) produziert. Im Kern werden Mischkunststoffe (Verpackungen, Multilayer Folien etc.) verarbeitet, welche sonst verbrannt und somit stofflich nicht wiederverwendet werden. In der Deckschicht wird recyceltes, nach Fraktion sortiertes Kunststoffmahlgut (PE/PP/PS) eingesetzt, um eine regelmässige Oberfläche zu gewährleisten. Die qualitativ hochwertige Recyclingplatte kann in vielen Bereichen eingesetzt werden: Im Möbel-, Garten- und Anlagenbau, als Fassade, Abschrankungen oder in der visuellen Kommunikation als Display. Sollte eine Platte ersetzt werden müssen, kann sie einfach wieder in den Kreislauf zurückgeführt- und zu einer neuen Recyclingplatte hergestellt werden.