Jacken und sonstige Outdoor-Bekleidung werden oft wegen ihrer Strapazierfähigkeit und Wasserfestigkeit gekauft. Leider bestehen die Schichten, die sie «wasserdicht» machen, aus umweltschädlichen Substanzen. Denn viele auf dem Markt erhältliche Outdoor-Ausrüstungen werden mit wasserabweisenden Stoffen und Membranen hergestellt, die giftige Chemikalien wie Perfluorkohlenstoffe (PFC) oder Lösungsmittel enthalten. «PFCs werden als «ewige Chemikalien» bezeichnet, weil es extrem schwierig ist, sie loszuwerden», erklärt Anna Beltzung, CTO bei Dimpora. «Bei Regen gelangen diese Produkte zum Beispiel direkt in die Natur und verbleiben dort für sehr lange Zeit, was die Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigt.»
Seit 2019 entwickelt Dimpora eine wasserdichte und atmungsaktive Membran, die frei von giftigen Chemikalien ist. Dank einer ultrafeinen mikroporösen Struktur und der Verwendung nachhaltiger Polymere lässt die vom Start-up entwickelte Schicht den Schweiss verdunsten, während sie gleichzeitig verhindert, dass Wasser eindringt.
Japan als Ausgangspunkt für die Expansion
«Um unsere Technologie und ihre Vermarktung zu beschleunigen, suchen wir nicht nur nach potenziellen Kunden, sondern auch nach Standorten mit grossen Produktionskapazitäten. Die Gelegenheit, Märkte im Ausland ausloten zu können, kam also gerade recht», erzählt Anna Beltzung. Dank des Start-up Coaching-Programms von Innosuisse erhielt Dimpora kürzlich die Gelegenheit, im Rahmen eines Internationalisierungscamps unter anderem nach Japan zu reisen. Eine bereichernde Erfahrung. «Innosuisse hat uns in Zusammenarbeit mit Swissnex in Japan geholfen, uns auf die kulturellen Unterschiede vorzubereiten, uns mit lokalen Unternehmen in Kontakt gebracht und uns die Mittel gegeben, um unsere Geschäftsidee auf dem lokalen Markt zu validieren», fügt die CTO hinzu.
Unter den 12 Reisezielen, die zur Auswahl standen, hat Dimpora Japan nicht zufällig ausgewählt. «Es ist der zweitgrösste Absatzmarkt der Welt für Sportbekleidung mit einer wachsenden Industrie für Outdoorbekleidung», erklärt Nina Spörri, Operations Lead bei Dimpora. «Historisch gesehen ist Japan für die Herstellung von Outdoortextilien bekannt. Darüber hinaus verfügt das Land über grosse Anlagen zur Herstellung von Membranen».
Eine erfolgreiche Erfahrung
Vor Ort konnten Anna und Nina Dimpora Kunden vorstellen und mögliche Produktionspartner im ganzen Land besuchen. «Die Erfahrung war sehr lehrreich. Dass wir potenzielle Kunden persönlich treffen konnten, hat die Kommunikation erleichtert und uns auch ermöglicht, deren Bedürfnisse und Herausforderungen besser zu verstehen. Bei den potenziellen Produktionspartnern war es von entscheidender Bedeutung, die Anlagen zu besichtigen und die Mitarbeitenden des Betriebs zu treffen», erklärt Nina Spörri. Das Swissnex-Team in Japan hat uns geholfen, die kulturellen Unterschiede zu überwinden, insbesondere als wir mit Personen kommunizieren mussten, die kein Englisch sprachen».
Erfreuliche Aussichten
Zurück in der Schweiz nimmt das Dimpora -Team viele positive Aspekte aus seiner Erfahrung mit. «Wir haben wertvolle Einblicke in den japanischen Markt gewonnen, viel über diese sehr spezielle Kultur und ihre Art zu verhandeln gelernt», erklärt Nina Spörri.
Des Weiteren besteht die Aussicht, mit neuen Kunden zusammenzuarbeiten und Produktionspartnerschaften einzugehen. «Es laufen mehrere Projekte mit Unternehmen, die wir vor Ort kennengelernt haben. Unter anderem sind Produktionstests für unsere Membran geplant. Das Ziel wird es sein, einen Kaufvertrag für die Abnahme einer festen Menge an Membranen zu unterzeichnen», freut sich Anna Beltzung. Ein Meilenstein, der es Dimpora ermöglichen könnte, eine hohe Produktionskapazität zu erreichen und so seine Technologie an grosse Sport- und Outdoor-Bekleidungsmarken zu vermarkten.